Mit dem Fahrrad durch Marokko
Im Hotel L’Oasis in Foum-Zguid lernen wir nachmittags noch einen anderen Europäer kennen, mit dem wir uns am Abend und am nächsten Morgen zum Frühstück noch gut unterhalten. Rene kommt aus den Niederlanden und ist bereits zum siebten Mal in Marokko. Die meisten Aufenthalte, wie auch diesen, bestreitet er mit dem Fahrrad. Ein Gesprächsthema ist unter anderem auch das Nasenbluten, dass mich die letzten Tage immer häufiger trifft. Er bestätigt mir, dass dies, wie bereits vermutet, an der zu trockenen Luft liegt, „völlig normal“ ist und ihn genauso trifft. Na da bin ich ja froh 🙂
Er möchte von Foum-Zguid aus auch in die Berge. Um sich das Leben allerdings etwas leichter zu machen, hat er sich ein Taxi organisiert, dass ihn und sein Fahrrad ein gutes Stück in die Berge fahren wird.
Weiter Richtung Ouarzazate
Es geht wieder weiter Richtung hohem Atlas. Die Strecke ist zu ca. 2/3 asphaltiert, wodurch wir schnell vorankommen. Der SPOT hat wegen dem ganzen Sand in der Luft immer noch Probleme die Signale zuverlässig abzusetzen. Das OK Signal am Hotel werde ich heute überhaupt nicht mehr los. Der Seitenwind ist zeitweise so heftig, dass ich Probleme habe auf der Schotterpiste zu bleiben und auch nicht mehr im stehen fahren möchte. Also sitze ich so weit vorn, wie es nur irgendwie geht, um möglichst viel Druck aufs Vorderrad zu bringen und lehne mich dabei nach rechts gegen den Wind, als wenn ich eine kurve fahren möchte.
Kurz vor Ouarzazate gibt es einen kleinen Stausee, in dem allerdings auch nur noch wenig Wasser ist.
Direkt nördlich darüber ist vor mehreren Jahren ein komplett neuer Stadtteil erschlossen worden. Allerdings hat man nie mit der Bebauung begonnen. Und so ist ein kleines Labyrinth von Straßen mit Laternen geblieben, in dem nicht ein einziges Haus steht.
Hotel Ibis Ouarzazate
Übernachtet wird heute sehr europäisch im Hotel Ibis.
Unser Zimmer hat exakt den Schnitt des Ibis Hotelzimmers in dem wir in Barcelona übernachtet haben. Standardisierung ist hier also nicht nur ein Schlagwort. Allerdings möchte der Mitarbeiter an der Rezeption, dass wir unsere Motorräder auf dem Parkplatz an der Straße stehen lassen. Nachdem ich ein trauriges „That’s not so good!“ rausquetsche, kommt ein weiterer Mitarbeiter hinzu und schlägt vor, dass wir die Motorräder im abgeschlossenen Innenhof abstellen. „That’s fine!“ 🙂
Ein Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst öffnet uns also von Hand das Tor auf der Rückseite des Hotels, damit wir die Motorräder hineinfahren können. Er kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, also Christoph mit einer Packtasche an einem kleinen Tisch hängen bleibt und ihn einen Meter mitschleppt.
Nach dem Checkin haben wir uns noch auf den Weg in die Innenstadt gemacht, um irgendwo eine Pizza zu essen. Das Ziel ist das Restaurant Pizza Venezia. Klingt vielversprechend! Als wir davor stehen, bemerken wir allerdings, dass das Restaurant dauerhaft geschlossen ist. Da das Guthaben auf unseren Prepaid Cards inzwischen abgelaufen ist, gehen wir in das nächste Cafe und trinken zwei kühle Getränke, um uns mit dem lokalen WIFI die nächste „Pizzeria“ rauszusuchen. Das nächste Restaurant Pizza Lina sieht zwar ebenfalls geschlossen aus, als wir es erreichen, gegenüber wirbt allerdings ein modern aussehendes Restaurant mit Pizza und Paninis. Die erhalten den Zuschlag und es gibt anschließend sogar noch ein kleines Eis.